Ein 3:3 der bitteren Art

Remis bei Sachsenwerk

02.05.2022 um 16:28

Fortuna Dresden-Rähnitz ist mit einem achtbaren 3:3 auswärts bei Sachsenwerk Dresden II in die wohl erste Playdown-Runde der Vereinsgeschichte gestartet. Wenngleich der Punkt bei einem starken Konkurrenten ein durchaus brauchbares Resultat ist, wäre an diesem sonnigen Maivormittag doch wesentlich mehr drin gewesen. Auf der anderen Seite ließen auch die Gastgeber gute Gelegenheiten liegen, und die Fortunen haben in ihrer jüngeren Geschichte Spiele dieser Art durchaus auch verloren.

Schon in der Anfangsphase musste Trainer Carsten Kleeberg, der einmal mehr im Tor aushalf und dort einen guten Job machte, eingreifen und konnte einen gefährlichen Ball mit den Fingern noch an die Latte lenken. Schiefer musste in der 9. Minute seine ganze Verteidigerklasse aufbieten und konnte den einschussbereiten gegnerischen Stürmer gerade noch abdrängen. Nach 21 Minuten war wieder Sachsenwerk gefährlich unterwegs. Die Chance schien schon vereitelt, da hielt Hamann aus der Distanz nochmal drauf, und die Kugel senkte sich hinter Kleeberg zum 1:0 in die Maschen.

Bis dahin hatten die Fortunen mehr vom Spiel, ließen aber im letzten Drittel die Zielstrebigkeit vermissen. Ein Fernschuss von Süß, den der Torwart gerade so unter der Latte herauskratzte, war in der 27. Minute die bis dahin beste Chance. Einzelaktionen wie diese prägten das Rähnitzer Offensivspiel, wobei besonders Ebert, der sich im Dribbling um Überraschungsmomente bemühte, immer wieder robust gebremst wurde. Einen resultierenden Freistoß durch Süß konnte der Keeper gerade noch zur Ecke klären. Diese führte zu einem Durcheinander im Sechzehner der Sachsenwerker, und Ebert war dieses Mal per Kopf mit dem Ausgleich zur Stelle. Ein weiterer Freistoß hätte kurz vor er Pause fast die Rähnitzer Führung gebracht, aber Börners starke Flanke köpfte Kaiser zu zentral aufs Tor.

Eine Minute nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit hätte der Schiedsrichter erneut pfeifen müssen, tat das aber nach einem Foul an Kaiser im Strafraum nicht. Vorausgegangen war ein Fehler im Aufbauspiel der Gäste, hier hatte das an langen Trainingsabenden einstudierte Pressing der Fortunen gut funktioniert. Dass auch Rähnitz Aufbaufehler kann, zeigte es in der 57. Minute, als ein gegnerischer Stürmer einen Querpass am Strafraum aufgelegt bekam, es aber schaffte, über das Tor zu schießen, in dem ihm nur noch Innenverteidiger Reiter gegenüberstand.

Zu dem Zeitpunkt hätten beide Mannschaften bereits wieder führen können. Bei den Gastgebern rutschte der Stürmer nach einem Konter knapp am Querpass vorbei. Für die Fortunen zielte erst Kaiser in aussichtsreicher Position im Strafraum daneben, dann tauchte der Keeper der Sachsenwerker bei einem guten Schussversuch von Süß rechtzeitig ins bedrohte Eck ab.

Die Rähnitzer Hintermannschaft hatte in dieser Phase einige brenzlige Situationen zu überstehen, nicht zuletzt, weil nicht auf allen Positionen konsequent mit nach hinten gearbeitet wurde. Kleeberg im Tor musste gegen einen Nachschuss nach 62 Minuten Kopf und Kragen riskieren und löste das stark. Er war aber kurz darauf machtlos, als Zill allein vor ihm auftauchte und mühelos zum 2:1 traf.

Aber die Gäste kamen zurück, bezeichnenderweise durch eine Einzelaktion. Furkert hatte bei einem gegnerischen Angriff an der Mittellinie gelauert. Nach der Balleroberung wurde er gesucht und gefunden, ging steil auf und davon und vollstreckte aus spitzem Winkel. Dieses Lauern von Rähnitzer Spielern, die dadurch nicht im Defensivverbund mithelfen konnte, sollte sich aber in der Schlussphase noch rächen.

Ebert hätte beinahe die Gästeführung erzielt, traf aber aus 30 Metern nur die Querlatte. Die Fortunen hatten nun aber Oberwasser. So war es Wachtel, der in seinem ersten Spiel für die Mannschaft mit einem cleveren Kopfball auf 2:3 stellte (77.). Klärungsversuche von Torhüter und Verteidiger blieben vergeblich.

Die schnelle Antwort der Gastgeber verhinderte die Rähnitzer Abwehr mit Einsatz und einer Portion Glück. Diese fehlte Kaiser nach einem Konter bei seinem Abschluss frei vor dem Tor, den er knapp rechts danebensetzte.

Das wäre wohl die Entscheidung gewesen. So blieben die Sachsenwerker im Spiel. Fast mit dem Schlusspfiff fingen sie einen Freistoß an der Mittellinie ab, der Rähnitzer Abwehr fehlte die Kompaktheit, auch weil wieder nicht alle Spieler gegen den Ball und den Ausgleich arbeiteten. So konnte Budykin nach einer entschlossenen Einzelaktion den 3:3-Ausgleich erzielen.

Am Ende überwog die Enttäuschung über zwei verlorene Punkte. Dennoch hat es Rähnitz geschafft, auswärts nach zweifachem Rückstand jeweils zurückzukommen und das Spiel über weite Teile zu kontrollieren. Das sollte Zuversicht für die kommenden Aufgaben geben.

Marcel Pochanke

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